Historisches
Zeitpunkt | Historisches Ereignis |
vor 1000 | Vermutliche Ortsentstehung, im Umfeld einer Grenzburg siedelten während der deutschen Ostexpansion fränkische und thüringische Kolonisten. |
01.05.1268 | Erste urkundliche Erwähnung, bereits als Stadt, der Ortsname ist wahrscheinlich eine Ableitung vom Namen des ältestesten Besitzers des Güterkomplexes, derer "von Rothenburg". |
14. - 16. Jahrhundert
1313 | Erster massiver Kirchbau. |
um 1400 | Das Messerschmiedehandwerk stand in voller Blüte, daneben prägten Landwirtschaft und lokales Handwerk die Wirtschaft. |
1452 | Stadt und Burg Rothenburg gingen für ca. 150 Jahre in den Besitz der Adelsfamilie von Nostitz über. |
1489 und 1518 | Große Stadtbrände setzten der Stadt immer wieder zu. |
1490 | König Wladislaus von Böhmen genehmigte Rothenburg die ständige Abhaltung von Wochenmärkten. |
ab ca. 1560 | Gerichtsverhandlungen wurden in den Schöppenbüchern der Stadt niedergeschrieben. |
vor 1600 | Erster Bürgermeister sowie Stadtrichter und Schöppen wurden ernannt. |
17. - 18. Jahrhundert
ab 1607 | Häufiger Besitzerwechsel von Stadt und Burg Rothenburg. |
16. und 17. JH | Entstehung der Zünfte der Schneider, Schuhmacher, Bäcker, Fleischer, Pfefferküchler, Seifensieder, Schönfärber und Strumpfwirker. |
1608, 1613, 1614, 1640, 1650, 1679, 1689 | Häufig fielen große Teile Rothenburgs verheerenden Stadtbränden zum Opfer, warfen die Stadt wirtschaftlich immer wieder zurück. |
1618 - 1648 | Während des 30-jährigen Krieges brachten Plünderung, Brand, Misshandlung, Mord, Hungersnot und Seuchen den Bürgern großes Leid. |
Mitte 17. JH | Aufgrund der Folgen von Krieg und Brand verließen viele Menschen die Stadt, dafür wanderten Schlesier ein, die ihres Glaubens wegen aus der Heimat vertrieben wurden. |
ab 1711 | Gottfried Schneider, Besitzer der Rothenburger Güter, baute am Mühlgraben eine Bleicherei und Färberei. Die Hausweberei war zu dieser Zeit stark verbreitet. |
1714, 1764, 1798 | Wieder vernichtende Brände, 1798 blieben nur das Schloss und 18 Häuser verschont. |
1751 | Der Ortsteil Noes wurde von Rothenburg getrennt. |
1799 | Grundsteinlegung zur Kirche (Neuaufbau), zur Schule und zu zwei Pfarrhäusern erfolgte. |
19. Jahrhundert
nach 1800 | Die Leinenweberei erlangte ihren Höhepunkt. |
1805 | Einweihung der evangelischen Kirche, der Turmbau erfolgte aber erst 1835 - 1840. |
1805 | Schloss Rothenburg wurde auf dem Grunde der alten Burg neu errichtet. |
1812 - 1813 | In den Kriegsjahren hatten die Bewohner unter Truppendurchzügen, Einquartierungen und Krankheiten viel zu leiden. |
1815 | Der Wiener Kongress teilte die Oberlausitz willkürlich zwischen Sachsen und Preußen auf. Rothenburg (1028 Einwohner) wurde Kreisstadt einer der größten Kreise der Preußischen Provinz Schlesien, Regierungsbezirk Liegnitz. |
ab 1815 | Rothenburg erfreute sich steigender Einwohnerzahlen und wachsenden Wohlstandes. |
ab 1825 | Erscheinen des Rothenburger Wochenblattes. |
1833 | Die Verwaltung der Stadt wurde vom Schloss unabhängig, die Erbuntertänigkeit und Dienstbarkeit der Bürger wurde aufgehoben, die Preußische Städteordnung eingeführt: 15 Stadtverordnete und der Bürgermeister wurden gewählt, die Kreisverwaltung zog im Eckhaus am Marktplatz ein. |
1836 | Einrichtung der vierklassigen Schule. |
1838 | Gründung der ersten Druckerei. |
1840 | Ausbau des Schlosses durch Freiherrn Adolf von Gersdorff, der die Rothenburger Rittergüter aufkaufte. |
1840 | Der Kreis Rothenburg hatte einen Kreischirurgus, 3 Ärzte, 5 Wundärzte und 3 Apotheken, in Rothenburg lebten 94 selbständige Handwerksmeister und Gewerbetreibende. |
1844 | Rothenburg hatte 1013 Einwohner. |
ab 1843 | Straßenpflasterungen, Zunahme von Verkehr, die drei Jahr- und Viehmärkte brachten Leben in die Stadt, die Wochen- und Getreidemärkte dagegen konnten sich nicht halten. |
1845 | Gründung des Rothenburger Männerchores. |
1853 | Erster katholischer Gottesdienst nach der Reformationszeit. |
1863 | Dr. Martin Ulbrich, Theologe und Oberpfarrer in Rothenburg, Volkserzähler, Dichter und Verfasser theologischer Schriften, wurde geboren. |
1871 | Johann Brußig, Musiker und Komponist hunderter Tanz- und Marschmelodien wurde in Noes geboren. |
1872 | Enthüllung des Ehrenmals für die Gefallenen der Kriege 1866 und 1870/71 auf dem Marktplatz. |
1879 | Auflösung des Kreisgerichtes und Entstehung von Amtsgerichten in Rothenburg, Niesky, Muskau und Weißwasser. |
1881 | Erstes Erscheinen der Heimatzeitung Rothenburger Anzeiger. |
1882 | Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. |
1885 | Rothenburg hatte 1310 Einwohner. |
1888 | Gründung der herrschaftlichen Rothenburger Holzstoff-Fabrik. |
1892 | Das Gelände Uhsmannsdorfer Straße wurde dem Schulneubau zugeführt, bald darauf besuchen 270 Schüler in 5 Klassen die Rothenburger Schule. |
1898 | Diakone des Brüderhauses Kraschnitz gründeten die Pflegeanstalt "Zoar", heute als Martinshof Lebens-und Arbeitsstätte alter und behinderter Menschen bekannt. |
20. Jahrhundert
1902 | Bau der Katholischen Kirche "St. Maria Regina Rosarii" im Süden der Stadt. |
1903 | Einweihung des Schlesischen Krüppelheimes, heute als orthopädisches Zentrum "Martin Ulbrich" in ganz Sachsen bekannt. |
1907 | Anschluss an das Eisenbahnnetz, die Kleinbahnstrecke Horka-Rothenburg-Priebus wurde gebaut. |
1910 | Bildung der Sparkasse Rothenburg. |
1920/21 | Kapitänleutnant Hans von Martin übernahm das Rittergut und gab dem Turnverein das Grundstück des jetzigen Rothenburger Sportplatzes. |
1925 | Rothenburg hatte 1617 Einwohner. |
1927 | Bau eines Städtischen Wasser- und Abwassernetzes, an das sich alle Haushaltungen anschlossen. |
1928-30 | Die Horkaer und Görlitzer Straße werden bebaut. |
1933 | Pflasterung des Marktplatzes. |
1934 | Erbauung des Kreisfinanzamtes Uhsmannsdorfer Straße (heute Grundschule). |
1936 | Neubau der Schule (jetzt Hort) nördlich der Uhsmannsdorfer Straße. |
1945 | Evakuierung der Bürger der Stadt am Ende des Zweiten Weltkrieges. Übergang der russischen und polnischen Verbände über die Neiße und Einnahme Rothenburgs. Sprengung der Neißebrücke. |
1945 | Verlust des Kreissitzes an Niesky. |
1945/46 | Das Rittergut wurde durch die Bodenreform aufgesiedelt. |
1946 | Wiederbeginn des Unterrichtsbetriebes (500 Schüler aus Rothenburg und umliegender Orte wurden in 16 Klassen und 8 Klassenräumen unterrichtet). |
1948 | Gründung der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft (BHG). |
1952 | Sinnloser Abriss des Schlosses. |
1952 | Das Landambulatorium nahm seine Tätigkeit auf. |
1953 | Im Auftrag der damaligen Sowjetunion wurde ein Militärflughafen im Norden der Stadt errichtet. |
1959/60 | Neben der Nutzung durch sowjetische Streitkräfte begann die NVA mit der Ausbildung von Jagdflugzeugführern, Rothenburg wurde Garnisonsstadt. |
1960 | Die Rothenburger Landwirtschaft wurde vollgenossenschaftlich. |
1964 | Der Wohnkomplex "An der Bahn" mit 100 Wohnungen wurde gebaut. |
1972 | Die ehemaligen Dörfer Noes mit Dunkelhäuser, Bremenhain und Geheege wurden als Ortsteile in das Stadtgebiet eingegliedert. |
1981-83 | Am Südrand der Stadt entstand ein Wohngebiet mit 330 Wohnungseinheiten in Plattenbauweise sowie zwei Eigenheimsiedlungen. |
Deutsche Wiedervereinigung bis Heute
1989/90 | Politische Wende nach dem Zusammenbruch der sozialistischen DDR und Vereinigung Deutschlands. Entstehung neuer Verwaltungsstrukturen: Rothenburg ist drittgrößte Stadt im Niederschlesischen Oberlausitzkreis (NOL) im Osten des Freistaates Sachsen. |
1991 | Gründung der Verwaltungsgemeinschaft Rothenburg, in der derzeitig noch Rothenburg als erfüllende Gemeinde und Hähnichen als Mitgliedsgemeinschaft zusammengeschlossen sind. |
1991 | Auflösung des Militärflugplatzes und Überführung in eine zivile Nutzung. |
nach 1991 | Schrittweise Schaffung zweier Gewerbegebiete auf Teilen des ehemaligen Flugplatzgeländes und Ansiedlung produzierenden Gewerbes. |
1992 | Eröffnung des Städtischen Gymnasiums mit großem Sportkomplex nach Umbau ehemaliger militärischer Schulgebäude. ca. 550 Schüler besuchen das Gymnasium, ca. 220 Schüler die Rothenburger Grundschule (im ehemaligen Finanzamt), ca. 330 Schüler die Mittelschule im Schulkomplex nördlich der Uhsmannsdorfer Straße. |
ab 1993 | Beginn der Rekonstruktion des Stadtzentrums nach Aufnahme der Stadt Rothenburg in das umfangreiche Sächsische Förderprogramm zur Stadtsanierung. |
1993 | Komplette Rekonstruktion des Rathauses zu einem modernen Verwaltungsgebäude der Stadtverwaltung. |
1994 | Die Hochschule für Polizei (FH) Sachsens bezieht ihre neue Ausbildungsstätte in Rothenburg. |
1996 | Eingemeindung der Ortschaft Nieder-Neundorf nach Rothenburg. |
1999 | Einweihung des neugebauten Städtischen Feuerwehrgerätehauses Südstraße |
1999 | Eingemeindung der Ortschaften Steinbach, Neusorge, Lodenau und Uhsmannsdorf. |
2004 | Neubau des Städtischen Kindergartens Martin-Ulbrich-Straße. |
2005 | Rothenburg verliert sein Gymnasium, das moderne Schulgebäude wird durch die Mittelschule bezogen. |
2007 | Errichtung des neuen Bettenhauses für die Rehaklinik im Orthopädischen Zentrums. Fertigstellung des neuen medizinischen Versorgungszentrums in der Mühlgasse. Sanierung und Modernisierung der Schwimmhalle. Rothenburg hat 5570 Einwohner. |
2008 | Abschluss der äußeren Sanierung der evangelischen Stadtkirche. Im Inneren wurde eine Bilderbibel präsentiert, an deren Gestaltung sich viele Rothenburger von 7 bis 78 Jahren beteiligten. |
2009 | Sanierung der Grundschule zu einem modernen barrierefreien Schulgebäude. Der Marktplatz erstrahlt nach seiner Sanierung in neuem aber historischem Glanz. Das Hotel "Zur Krone" wird nach langem Leerstand und gelungener Rekonstruktion mit 40 Betten und kleinem Cafe neu eröffnet. |
2011 | Es erfolgte die Sanierung des Hortgebäudes zur Betreuung von bis zu 120 Grundschülern. Die Turnhalle auf der Jahnstraße wird ebenfalls komplett saniert. |
2012 | Die Außenfassade des Hortgebäudes wird saniert. Es erfolgt ein Ersatzneubau der Brücke "Wasserscheide" in Geheege. Neubau der Mensa für die Hochschule der Sächsischen Polizei (FH). Neubau des FFW-Gerätehauses im Ortsteil Nieder-Neundorf. |
2013 | Erneuerung des Daches der Spezial-Sporthalle an der Friedensstraße. Beseitígung der Hochwasserschäden am Funktionsgebäude des Sportplatzes Lodenau |
2014 | Sanierung der Parkmauer an der Badergasse. Sanierung des Vorplatzes an der Feuerwehr Lodenau. Erneuerung der Regenentwässerung und Sanierung an den Gebäuden der Oberschule. Bau der Abwasserbeseitigung im Dorfpark Nieder-Neundorf. |
2015 | Rückbau Gebäude Gutberg 8 Anbau Feuerwehrgebäude Steinbach mit Neubau Sanitäranlage |
2016 | Fertigstellung des Einbaus einer Löschwasserzisterne am Posseltgässchen und Gestaltung der Fläche Sanierung der Kriegsgräberanlage in Uhsmannsdorf |
2016 - 2018 | Sanierung der Sporthalle an der Friedensstraße |
2017 | Sanierung des Sowjetischen Ehrenmales im Ortsteil Uhsmannsdorf Erneuerung der Buswartehallen in Noes |
2018 | Grundhafter Ausbau der Görlitzer Straße |
2019 | Abriss des ehemaligen Schulgebäudes Mittelschule , Sanierung der historischen Friedhofsmauer auf dem Friedhof Uhsmannsdorf, Sanierung des Denkmals für die Gefallenen des I. Weltkrieges in Rothenburg/Noes, Sanierung des Denkmals für die Gefallenen des I. und II: Weltkrieges und des Denkmals für die Gefallenen aus dem Feldzug 1870/1871, |
2020 | Gärtnerische Instandsetzung der Kriegsgräberanlage auf dem Umbau des Parkplatzes „Schlossplatz“ |